100% seines Gehirns nutzen? Ja, das geht! Werde zum »Superlerner.«

Jan 18, 2021

Seit Dekaden spricht man davon, dass der Mensch nur 10% seines Gehirns nutzt. Wie kam es zu dieser Zahl und stimmt das wirklich? Nein, behaupten Hirnforscher und Neurobiologen und erklären nicht nur, woher der Mythos kommt, sondern wie es möglich ist, 100% seines Gehirns zu nutzen.

Der 10% Mythos

Dass wir nur 10% unseres Gehirns nutzen, wurde aus folgender Erkenntnis geschlussfolgert:

♦ 90% des Gehirns bestehen aus sogenannten Gliazellen und nur

♦ 10% des Gehirns aus Neuronen.

Früher nahm man an, dass lediglich die Neuronen (=Nervenzellen) für Funktionen verantwortlich seien und die Gliazellen das Zellgewebe sind, das den Raum zwischen den Nervenzellen und den Blutgefäßen ausfüllt.

Gliazellen wurden als Stützgewebe mit nährender Funktion angesehen, doch heute weiß man, dass sie mehr als das sind.

Sie können nämlich Neuronen aktivieren oder inhibieren, also deren Aktivität kontrollieren.

Eine nette Metapher des Neurobiologen Dr. Bruce Lipton lautet: Neurone wären in einem Satz Nomen, während Gliazellen Verben, Adjektive und Adverbien wären. Sie vervollständigen demzufolge das Bild.

100% des Gehirns nutzen

Ist es also möglich 100% des Gehirns zu nutzen. Absolut! Tun wir es? Nein.

Das hat folgenden Grund: Wir leben in Gewohnheiten und Routinen, und für diese haben sich ganz bestimmte neuronale Netzwerke im Gehirn und Nervensystem ausgebildet. Und wir nutzen nur diese – immer und immer wieder.

Gewohnheiten und Routinen vermitteln uns ein Gefühl von Sicherheit, da wir glauben zu wissen, was uns erwartet. Doch abgesehen davon, dass es keine vorhersagbare Sicherheit gibt, verwehren wir uns außerdem die Chance auf ein großes inneres Wachstum.

Wer also »Und täglich grüßt das Murmeltier« spielt, der verwendet tatsächlich wahrscheinlich nicht mehr als 10% seines Gehirns.

Das »gesamte Gehirn«

Wir nutzen unser „gesamtes Gehirn“, wenn unser Denken holistisch wird, also nicht mehr nur den stets wiederkehrenden Gedankenmustern folgt, sondern »über den Tellerrand hinausschaut.«

Bewusstheit und Bewusstsein sind zwei Schlüsselwörter in diesem Zusammenhang, denn durch sie lernen wir offen für die Möglichkeit zu sein, dass das, was wir glauben und uns vorstellen, nicht unbedingt der Wahrheit entspricht.

Wir bleiben offen und verschließen uns nicht vor der Welt, was maßgeblich zum persönlichen Wachstum beiträgt.

Gehirngymnastik

Wir wissen, dass unsere rechte Hand von der linken Hemisphäre und die linke von der rechten Hemisphäre kontrolliert wird. Aber wusstest du auch, dass, sobald du die rechte Hand über die Mittellinie deines Körpers (also nach links) bringst, auch deine rechte Hemisphäre einschreitet?

Wer also seine Hände oder Füße überkreuzt, bringt beide Hirnhälften dazu, gemeinsam zu agieren. Es gibt deshalb sogenannte Gehirngymnastik, die dabei unterstützt.

♦ Der linken Gehirnhälfte werden Logik und der Blick fürs Detail zugeschrieben, während die

♦ Rechte Gehirnhälfte für Emotionen und Ganzheitliches steht.

Während des Tages dominiert mal die eine, mal die andere Gehirnhälfte – selten jedoch laufen sie synchronisiert.

Wer beide Hirnhälfte synchronisiert, verwendet Logik und Emotion gleichsam und wird damit zu einem »Superlerner.« Information kann leichter und schneller erfasst werden.

Außerdem werden wir bei Synchronisation der Hirnhälften ruhiger und gelassener. Hattest du einen stressigen Tag, bietet es sich an, Arme und Beine für 3-4 Minuten zu überkreuzen, um sich zu entspannen.

Zusammenfassung

Wir können 100% unseres Gehirns nutzen, wenn wir nicht ständig alten Gewohnheiten und Mustern folgen, sondern sowohl im Denken als auch im Handeln Neues wagen und ein ganzheitliches Konzept anstreben. Vieles im Leben fällt uns dann leichter, wird harmonischer und wir insgesamt gesünder.

Denn wer sein gesamtes Nervensystem benutzt, wird eine wesentliche Unterstützung erfahren und sein Wachstum verbessern.

Bleib bewusst, achtsam und komm raus aus deinen gewohnten Mustern!

 

Siehe auch: Gewohnheiten ändern in 7 Schritten

und: Gute Gewohnheiten, die du dir 2021 aneignen solltest

Wie du Glaubenssätze loslässt und neu anfängst: Vergangenheit loslassen und noch einmal neu anfangen 

Über die Autorin

Dr. Anna N. Kluger

Früher als Ärztin tätig, ist Anna heute Autorin, Mentorin und Entwicklerin des Online-Kurses „Endlich glücklich!“ Neben ihren Büchern und ihrem Kurs teilt sie ihr Wissen und ihre Expertise auf YouTube, ihrem Podcast „Du hast mehr Macht, als du denkst“ und ihrem Blog. Zur Autorenseite auf Amazon

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  1. Gesetz der Anziehung BASICS: Klarheit durch T-Konten?! - Wunschmagnet - […] Wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge nutzt der Mensch nicht seine volle Gehirnkapazität. Dr. Anna N. Kluger hat einen sehr interessanten Artikel…

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